Wochenende – Und was jetzt?

Reporterin Sharon auf dem 109. jugend presse kongress in Bremen


„Ich bin 17 Jahre alt, komme aus Bayern und engagiere mich in unserer Schülerzeitung.“ „Und du?“ Es ist 9 Uhr früh. Meine Freunde liegen vermutlich noch in ihren Betten und haben nicht mit der Müdigkeit zu kämpfen. Die Augenlider sind schwer, doch das Herz pocht und pocht. Es ist ein besonderer Samstagmorgen. Eine fremde Umgebung, fremde Gesichter. Über 100 Jugendliche aus ganz Deutschland erwartet ein spannendes Wochenende in der Lucius D.-Clay-Kaserne in Bremen – ein kleines Abenteuer.
Grund hierfür ist nicht etwa der Eintritt in die Bundeswehr, sondern der 109. jugend presse kongress, organisiert von den young leaders. Ziel ist es, das Engagement der Jugendlichen und ihr Interesse für die Medien zu fördern.
Vorne steht Herr Hain vom Südwestrundfunk, ein „erfahrener Hase“ in der Medienwelt und teilt die Gruppen für den Fernsehbeitrag ein. Es werden Moderatoren und zahlreiche Interviewpartner gebraucht. Die Kameraführung wird von Profis vom ZDF übernommen.
Es liegt Spannung und Spaß in der Luft. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wer formuliert die Fragen? Wer steht vor der Kamera? Sei es die Feldlager- oder Brigade-Generals-Interviewgruppe – bei allen ist der Stress/die Aufregung stark zu spüren.
Die Filmvorführung soll noch am gleichen Tag stattfinden und zwischendurch stehen das Grußwort des Brigadegenerals und eine Medienbörse auf dem straffen Zeitplan.
Besonderer Höhepunkt des Tages ist die Liveschaltung nach Afghanistan, wo einige von uns die Möglichkeit haben, mit den Einsatzkräften direkt vor Ort zu sprechen. Zuvor konnten wir in einer ähnlichen Container-Küche speisen, wie sie im Ausland aufgebaut wird. Nicht umsonst befinden wir uns in der Logistikschule der Bundeswehr. Den neugierigen Journalisten wird während des Tages ein großer Einblick in die Welt der Logistik der Bundeswehr verschafft, sodass am Ende keine Fragen offen bleiben. Brigadegeneral Tarnowsky erzählt uns begeistert: „Logistik versorgt die Truppe mit allem, was sie braucht, und entlastet sie von allem, was sie behindert.“ Wer wusste vorher schon, dass die Soldaten täglich 3000 kg Post produzieren.
Kurz vor 17 Uhr ist es dann schließlich soweit und alle sitzen gespannt im Filmraum. Verliefen die Interviews reibungslos? Ist auch wirklich alles im Kasten? Wie ist der Schnitt geworden? Zwischendurch konnte man lediglich davon hören, wie das Kamerateam mitten auf dem großen Gelände verschollen war und die Moderatoren mit der Aufregung zu kämpfen hatten.
10,9…die Masse wird still und nach den ersten Szenen ist klar, dass der Film ein großer Erfolg ist. Nach lautem Applaus geht es weiter zum Presseabend auf die Weser - ein Schiff für alle Beteiligten. Köstliches Essen, gute Stimmung und danach ein schön ausklingender Abend bei den Bremer Stadtmusikanten.
Auch wenn die Augenringe nicht überschminkt werden können, ist bei allen ein großes Lächeln sichtbar. Viele neue Freunde aus ganz Deutschland gefunden, großen Spaß gehabt, viele neue Erfahrungen gesammelt und das alles an einem Wochenende!

109. jugend presse kongress


Nimm‘ deine Zukunft selbst in die Hand!
Ein kleiner Einblick in einen Vortrag des jugend presse kongresses

109. jugend presse kongress

Vorne am Pult steht der Dipl.-Psych. Reinhard Werner aus Berlin, der Saal ist gefüllt mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 22 Jahren. „Holt die Politiker aus dem Schlaf!“, fordert er mit lauter und energisch werdender Stimme. Lauscht man seiner Rede, wird schnell die akute Problematik des sozialen Wandels klar. Die technologische Entwicklung, die Industrie übt Druck auf jeden einzelnen aus – Bildungsdruck, neue Verantwortungen.
Die Elite wird zunehmend kleiner. Herr Werner betont stark, dass es sich hierbei nicht um Leute handele, die ihre Nase hochtragen, sondern es geht um Verantwortungs- und Leistungseliten. Es geht um das Verantwortungsbewusstsein, welches wir Jugendlichen gegenüber Schwächeren aufbringen sollen.

Als erfolgreicher Geschäftsführer in Berlin rät er uns:
-    Engagement; für Andere als auch für sich selbst → soziale Kompetenzen
-    Englisch → Weltsprache des Internets
-    Neue Technologien
-    Alte Tugenden wie z.B. Pünktlichkeit
-    Christliches Menschenbild
-    Network → Verständnis für Andere, Toleranz
In wieweit diese Standpunkte mit den eigenen übereinstimmen, sollte jeder selbst entscheiden.
„Etwas Neues, etwas Anderes machen“, meint Herr Werner zum Schluss und ermuntert beherzigt zum „aus der Schlange heraustreten“.

Sharon Maple

Zurück