50 Jahre Wilhelm-Foerster Sternwarte e.V.

Planetarium am Insulaner feiert 50. Jubiläum


Am 18. Juni 2015 fand im Planetarium am Insulaner die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Jubiläum des Planetariums statt. Anlässlich dieser Feier gibt der Verein „Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V.“ eine Festschrift heraus. Dank der Kooperation zwischen Beethoven-Gymnasium und Verein durfte auch der Astronomie-Grundkurs des Beethoven-Gymnasiums neben Größen wie Harro Zimmer oder Wim Wenders einen Beitrag beisteuern. Dieser Beitrag wurde als Wettbewerb zwischen Schülergruppen des Kurses ausgeschrieben. Im Folgenden lesen Sie den Beitrag der Zweitplatzierten. Der Beitrag der erstplatzierten Schülergruppe ist in der Festschrift der Wilhelm-Foerster-Sternarte veröffentlicht.

Hse



Schule macht Astronomie

Wir, Schüler des  11. Jahrgangs der Beethoven-Oberschule, treffen uns jeden Freitagabend zum Astronomieunterricht im Planetarium. Für uns alle ist dies eine einzigartige Möglichkeit, der Wissenschaft „Astronomie“ näher zu kommen.
 
Zu Beginn des Semesters behandelten wir die Geschichte der Astronomie mit ihren wichtigsten Vorreitern wie Galileo Galilei, welcher 1609/1610 die ersten astronomischen Beobachtungen mit einem Fernrohr durchführte. Auch Johannes Kepler, dem Begründer des heliozentrischen Weltbildes mit Ellipsenbahnen, lernten wir kennen. Bei den Besuchen auf der Sternwarte haben wir uns zunächst auf dem Dach der Sternwarte am Himmel orientiert und die wesentlichen Sternbilder der Nordhalbkugel gefunden. Auch der Polarstern kann von uns mittlerweile in jeder wolkenfreien Nacht gefunden werden. Anschließend wurden uns Beobachtungen mit den Teleskopen der Sternwarte ermöglicht. Neben den Planeten Venus und Jupiter (mit seinen vier Galileischen Jupitermonden), der Andromeda-Galaxie, Sternhaufen und Doppelsternsystemen gab es terrestrische Bilder zu bestaunen. So beobachteten wir die Gedächtniskirche oder das Rathaus Schöneberg, die durch den Strahlengang durch das Teleskop verkehrtherum standen und bei uns zunächst für Verwirrung sorgten. In den nächsten Unterrichtsstunden nahmen wir die grundlegenden Begriffe und Rechnungen zur Orientierung am Himmel durch. Die Fixsterne und die scheinbare Himmelskugel mit ihrem Horizontsystem und Äquatorsystem wurden thematisiert.
 
Durch eine Klausurersatzleistung bekommen wir alle die Möglichkeit, von unseren Mitschülern zu lernen. Dies bedeutet, dass die in einem Grundkurs notwendige Klausur durch einen Vortrag, mit Einbeziehung des Kurses, ersetzt wird. Je zu zweit stellen wir ein selbst gewähltes Thema der Astronomie ausführlich vor. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass der Kurs durch eine Aufgabe oder andere Interaktion mit einbezogen wird: Themen wie „Unser Sonnensystem“, „Asteroiden und Kometen“, „Die Sonne“, „Sternentstehung und Sternentwicklung am Herzsprung-Russell-Diagramm“ (welches unter anderem Informationen zur Temperatur und der Leuchtkraft der Sterne gibt) oder „Unsere Galaxie: Die Milchstraße“ wurden uns so nähergebracht. Die unglaublichen Größenverhältnisse in unserer Galaxie und darüber hinaus konnte sich bis dahin niemand vorstellen.
Aber auch in der Schule fanden Treffen des Kurses statt: Um uns mit dem digitalen Programm Stellarium auseinander zu setzen, konnten wir in der Schule alle an Computern individuell die Bedienung des Programms erlernen. Hierbei wurde auch der Unterschied zwischen dem Horizont- und dem Äquatorsystem durch Einblenden entsprechender Koordinatenlinien schnell klar.
 
Dann kam unsere Astronomienacht:
Dies bedeutete, dass wir bis zum nächsten Morgen im Planetarium und auf der Sternwarte blieben. Zu Beginn sahen wir eine Veranstaltung des Planetariums, die Vorführung  „Einstein und die schwarzen Löcher“.  Anschließend überbrückten wir das Warten auf einen klaren Himmel mit Filmen wie Apollo 18, in dem es um eine fiktive Mondlandung geht, um anschließend auf der Sternwarte das erste Mal mitten in der Nacht astronomische Beobachtungen durchzuführen. Der Großteil von uns blieb bis fünf Uhr morgens!
 
Durch den Mix aus Theorie und realen Beobachtungen wird der Astronomieunterricht nicht langweilig.  Wir hoffen auf viele weitere Entdeckungen und  „WOW-Momente“ in unserer noch kommenden Zeit in diesem Kurs. Wir möchten uns bei unserem Lehrer Herrn Haase bedanken. Ohne einen engagierten Lehrer wie ihm, wäre dies nicht möglich. Zusätzlich bedanken wir uns bei der Wilhelm-Foerster-Sternwarte e.V. für die Kooperation und hoffen, dass diese auch weiterhin vielen Schülern die Möglichkeit bietet, der Wissenschaft der Astronomie näher zu kommen.
 

Wir beglückwünschen das Planetarium zum 50-jährigen Bestehen!

Charlene Raddatz, Aylin Saygin, Annika Wudicke

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